Nachrichten
Promotionsstipendien 2024 - Bewerbungsphase gestartet
Die LaKoF Bayern/ HAW hat vorbehaltlich der Genehmigung entsprechender Haushaltsmittel vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Promotionsstipendienbewerbungsphase 2024 eingeläutet.
Die Richtlinien sowie die Antragsformulare stehen auf der LaKoF-Homepage zum Download zur Verfügung.
Bewerbungsschluss ist der 01. Februar 2024.
Rückfragen können an lakof-stipendien@oth-regensburg.de gerichtet werden.
Offener Brief zur Regierungserklärung der Bayerischen Landesregierung unter Markus Söder vom 5. Dezember 2023
In seinem „Regierungsprogramm der Zukunft“ kündigte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder an: „Für Bayern steht fest: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltungen sogar untersagen.“
Das geplante Verbot inklusiver Sprache widerspricht eindeutig den im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbürgten Rechten. Spätestens seit dem Personenstandsgesetz (PstG) § 22 Abs. 3 aus dem Jahr 2018 ist auch juristisch ausdrücklich entschieden, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Deswegen betonen wir einerseits das Recht gemäß Art. 2 Abs. I GG und anderseits die Pflicht nach Art. 3 Abs. III GG, uns in allen gesellschaftlichen Bereichen geschlechtergerecht auszudrücken. Denn nur so ist Sprache in der Lage, der geschlechtlichen Vielfalt Rechnung zu tragen. Hierfür gibt es verschiedene sprachliche Lösungen, die sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen bereits erfolgreich durchgesetzt haben und von vielen Menschen geschätzt werden.
Die deutsche Sprache war und ist lebendig. Sie ist ein Spiegelbild unserer sich verändernden demokratischen Gesellschaft, die inkludiert anstatt auszugrenzen. Ein Verbot ist ein Rückschritt und widerspricht unseren grundgesetzlich verankerten Prinzipien der Gleichbehandlung. Wir fordern Ministerpräsident Markus Söder auf, den Schulen, Hochschulen und Verwaltungen die Freiheit zu überlassen, wie sie in ihrer Sprache Gleichbehandlung ausdrücken wollen.
Um Unterstützung für die Forderung auszudrücken, kann der Offene Brief unterschrieben werden!
Bundesverdienstkreuz für Frau Dr. Margit Weber
Frau Dr. Margit Weber hat von Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume am 7. März 2024 im Gärtnerplatztheater in München das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement in der Chancengleichheit verliehen bekommen. Detaillierte Informationen zu dieser Ehrung der langjährigen Sprecherin der LaKoF Bayern - Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen sind auf folgender Seite der LMU zu finden: https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/grande-dame-der-gleichstellung-im-bayerischen-hochschulwesen.html
Wir gratulieren Frau Dr. Margit Weber im Namen der gesamten LaKoF Bayern!
Stellungnahme zum Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 19.03.2024 bzgl. der gendergerechten Sprache
Stellungnahme des Aktionsbündnisses Geschlechtergerechte Sprache zum Kabinettsbeschluss vom 19. März 2024 zur Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern (AGO):
Mit großer Besorgnis haben wir den Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 19.3.2024 zum sogenannten "Genderverbot" zur Kenntnis genommen.
In diesem wurde die Allgemeine Geschäftsordnung des Freistaates Bayern entsprechend geändert. Zum Verbot von gendersensibler Sprache an Schulen und in Behörden im Schriftverkehr äußerte sich Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) wie folgt: "Es gehe mit dem Verbot aber auch darum, die Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offenzuhalten. Eine ideologisch geprägte Sprache etwa beim Gendern habe dagegen eine exkludierende Wirkung."
Mit dem Verbot existiert kein Raum mehr für den so notwendigen Diskurs. Die bayerische Staatsregierung bringt hiermit ihre ideologisch geprägte wie auch sprachlich exkludierende und diskriminierende Haltung zum Ausdruck, die repressiv durchgesetzt werden soll. Der Grundsatz von leben und leben lassen ist Vergangenheit. Wir fordern die Staatsregierung auf, konstruktive Maßnahmen zur Förderung des wertschätzenden Diskurses über geschlechtergerechte Sprache zu ergreifen.
Wir weisen darauf hin, dass Hochschulen dennoch weiterhin in den grundgesetzlich geschützten Bereichen Forschung, Lehre und Transfer in der Sprachwahl frei sind. Sprachleitfäden haben nach wie vor ihre Gültigkeit und sind nicht rechtswidrig. Allerdings schränkt das "Genderverbot" die Hochschulen ein, wenn sie als staatliche Einrichtungen agieren, z.B. bei Prüfungsschreiben, Ordnungen oder beim Ausstellen von Urkunden etc.
Infolgedessen wird das sogenannte dritte Geschlecht, das durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt versucht wird, abzubilden, in der "Amtssprache" endgültig ausgegrenzt. Besonders erschreckend ist, dass künftige anderslautende Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung in Bayern keine Berücksichtigung finden sollen. Wir weisen außerdem darauf hin, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung eine geschlechtergerechte Schreibweise grundsätzlich befürwortet, sie aber noch nicht in sein Regelwerk aufgenommen hat, da geschlechtergerechte Schreibentwicklung aufgrund des gesellschaftlichen Wandels noch im Fluss sei und eben nicht per Regelwerk erzwungen werden soll.
Inwieweit das Verbot inklusiver Sprache einer verfassungsrechtlichen Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht standhalten wird, ist fraglich. Unserer Auffassung nach widerspricht das Verbot geschlechtergerechter Sprache eindeutig den im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbürgten Rechten. Spätestens seit dem Personenstandsgesetz (PstG) § 22 Abs. 3 aus dem Jahr 2018 haben wir rechtlich mehr als zwei Geschlechtseinträge. Sie müssen daher auch sprachlich Ausdruck finden. Letztlich lässt sich Sprachwandel nicht durch eine Verwaltungsvorschrift aufhalten.
Weitere Stellungnahmen zum Verbot geschlechtergerechter Sprache finden sich unter anderem auch hier:
https://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/aktuelles1/aktuellethemen/genderverbot/index.html
https://www.uni-augsburg.de/de/studium/studentisches-leben/studierendenvertretung/aktuelles/stellungnahme-gegen-jegliche-verbote-gendersensibler-sprache-an-universitaten-und-hochschulen/
https://stuve.lmu.de/aktuelles/2024/stellungnahme_genderverbot/index.html
https://verfassungsblog.de/verfassungswidrige-sprachverbote/
https://www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/genderverbot-im-freistaat-bayern
https://www.frauenbund-bayern.de/aktuelles/mit-ideen-punkten-statt-mit-verboten/
https://frauen-bayern.verdi.de/portal/frauen-bayern/++co++3e1f6224-e780-11ee-a281-9d95faf5e2cd
https://weact.campact.de/petitions/stoppt-das-genderverbot
Gemeinsame LaKoF-Sitzung 04.-05.07. in München
Was für aufregende Tage! Am 04. Und 05. Juli kamen die Mitglieder der LaKoF Bayern nach München zusammen, um sich auf der diesjährigen Sommersitzung wieder intensiv mit hochschulischen Gleichstellungsthemen auseinanderzusetzen und beraten zu können. Bereits am frühen Nachmittag des 04. Juli fand sich auf Einladung von Elke Wolf die LaKoF Bayern/HAW an der Hochschule München ein, um in zwei intensiven Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen zu diskutieren. Hieraus entstanden viele neue Ideen für die erfolgreiche Fortführung der LaKoF-Arbeit, auf Die Sie bereits jetzt gespannt sein können.
Am Freitag hatte die LaKoF Bayern erneut die Möglichkeit, die gemeinsame Sitzung von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Universitäten Bayerns in den Räumen des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst abzuhalten. Nach Grußworten durch den Abteilungsleiter für Zentrale Angelegenheiten, IT und Digitalisierung Michael Greiner und einem konstruktiven Austausch mit der Ministerialrätin Dr. Alexandra Puell gab Prof. Dr. Ilse Lenz in ihrem Vortrag wertvolle Impulse zu "Geschlechterkonflikte und ihre Bedeutung für die Gleichstellungspolitik". Darin bewegte sie sich anhand einiger vergangener und aktueller Konfliktlinien in der Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit, um die zugrundeliegenden Fragen und unterschiedlichen Herangehensweisen deutlich zu machen. Für die Frauenbeauftragten der Hochschulen als Akteur*innen der Gleichstellungspraxis sind diese Beispiele und Einblicke hilfreich für die konkrete Arbeit vor Ort.
Sodann erfolgte die gemeinsame LaKoF-Sitzung, um über Synergien und gemeinsame Themen zu diskutieren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden die Gespräche in getrennten Sitzungen fortgeführt. Dabei entstanden einige Projektideen, die die Hochschulfrauenbeauftragen gemeinsam mit der LaKoF Bayern/HAW nun umsetzen können.
Promotionsstipendien 2025 - Bewerbungsphase startet zum 30. Oktober 2024
Die LaKoF Bayern/ HAW hat vorbehaltlich der Genehmigung entsprechender Haushaltsmittel vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
die Promotionsstipendienbewerbungsphase 2025 eingeläutet.
Die Richtlinien sowie die Antragsformulare stehen auf der LaKoF-Homepage zum Download zur Verfügung.
Bewerbungsschluss ist der 01. Februar 2025.
Rückfragen können an lakof-stipendien@oth-regensburg.de gerichtet werden.
Großes LaKoF-Stipendiatinnen und -Alumnaetreffen an der OTH Regensburg
„Es war so schön am Samstag!“ resümierten die Veranstalterinnen Prof.in. Dr.in Ulrike Plach und Veronika Rösch am Montagmorgen nach einem mehr als gelungenen Netzwerktreffen der LaKoF-Promotionsstipendiatinnen und Alumnae am 16. November 2024. Denn das war es: ein reichlich gefülltes, ausgelassenes großes Treffen von knapp 35 Frauen an der OTH Regensburg, die sich gemeinsam auf den Weg hin zu einer wissenschaftlichen Karriere an einer bayerischen HAW gemacht haben oder diesen Meilenstein bereits erreichen konnten. Im Vordergrund standen dabei der Erfahrungsaustausch und die weitere Vernetzung unter den (ehemaligen) Stipendiatinnen und den Absolventinnen des Seminars „Berufsziel HAW-Professorin“. Der Kreis wurde durch das ehemalige LaKoF-Koordinationsteam, Dr.in Petra Scheer und Sabine Hoffmann, sowie durch die frühere Organisatorin der Netzwerktreffen, Prof.in Dr.in Birgit Rösel, bereichert.
Nach inspirierenden wie motivierenden Grußworten von Vizepräsidentin der OTH Regensburg Prof.in. Dr.in Carina Braun und der LaKoF-Sprecherin Prof.in Dr.in Elke Wolf wurden die Anwesenden in Carina Brauns Vortrag eingehend darin beraten, wie und warum Frauen Professorin an einer HAW werden. Hier wurden den Zuhörerinnen wertvolle Informationen zum Ablauf des Bewerbungs- und Berufungsprozesses an die Hand gegeben. Besonders überraschten dabei die Ergebnisse einer OTH-Studie zu unterschiedlichen Karrierewegen von HAW-Professorinnen: während nur 6,5 Prozent den klassischen Weg der Universitätskarriere gingen, ist bei über 48 Prozent der Karriereweg stark an der Praxiserfahrung ausgerichtet, d.h. die Berufswahl der Professur erfolgt oft zufällig oder später im Berufsleben. Hier wurde der notwendige Praxisbezug einer HAW-Professur nochmal besonders deutlich.
Im Anschluss berichtete Elke Wolf vom Mehrwert der Frauen in und für die Wissenschaft. Obwohl der Anteil von Frauen an Professuren innerhalb der letzten 40 Jahre signifikant stieg, liegt er noch immer bei gerade mal knapp 25 Prozent. Elke Wolf appellierte, dass Frauen dringend in der Wissenschaft gebraucht würden, da sie den „Prozess der Wissensherstellung“ verbesserten. Sie folgte in ihrem Vortrag der Hypothese, Wissenschaft könne ohne Frauen ihrem Objektivitätsanspruch nicht gerecht werden. Daneben wären ohne Frauen viele Fragen in der Wissenschaft nie gestellt oder beantwortet worden. Auch begrenzten Frauen die Dysfunktion der Wissenschaft und verringerten dort Geschlechterstereotype. Ihr Fazit: „Frauen in der Wissenschaft sollten diese Argumente verinnerlichen und stolz ihren Beitrag zur Wissenschaft beitragen. Sie liefern einen besonderen Mehrwert für die Gesellschaft!“
Nach einem stärkendem Essen und vielen heiteren Gesprächen im Unikat an der Universität Regensburg begaben sich die Teilnehmerinnen nach der langen Mittagspause im Sinne der vier-Corner-Methode in angeleitete Gesprächsgruppen zum Thema rund um Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dem Themenspektrum Promotion und deren Verteidigung, dem Thema Berufungsvortrag und den Erfahrungen aus den ersten einhundert Tagen als Professorin. Hier berichteten die Expertinnen und beantworteten brennende Fragen, um ihr Insiderwissen an den Nachwuchs weitergeben zu können.
Zum Abschluss gab es zahllose positive und bestärkende Worte, die abermals unterstrichen, wie gewinnbringend und hilfreich die Netzwerktreffen der LaKoF sind. Das Koordinationsteam freut sich bereits jetzt auf die Treffen und hofft, dass die Alumnae auch weiterhin dem LaKoF-Netzwerk verbunden bleiben.