Nachrichten
Festakt im Wissenschaftsministerium
Dr. Margit Weber, Universitätsfrauenbeauftragte der LMU München und Sprecherin der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen stand nach 16 Jahren Sprecherinnenschaft nun nicht mehr zur Wiederwahl als Sprecherin der LaKoF zur Verfügung. Sie hatte dieses Amt vom 1.10.2006 bis 30.9.2022 inne. An der LMU München kandidierte sie erneut und wurde am 30.6.2022 vom Senat der LMU einstimmig wieder zur Universitätsfrauenbeauftragten gewählt; sie trat somit am 1.10.2022 ihre 9. Amtszeit an.
Aufgrund ihrer langen Sprecherinnenfunktion und ihrer Leistungen lud StM Markus Blume Dr. Weber und die Frauenbeauftragten der bayerischen Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen zu einem kleinen Feierakt zur Verabschiedung von Dr. Weber und Begrüßung Ihrer Nachfolgerin, Prof. Dr. Brigitte Burrichter, Universität Würzburg, am 19.10.2022 ins Wissenschaftsministerium ein.
Im sog. alten Ministergang dankte StM Blume in seiner Rede Margit Weber für ihr Engagement und ihr politisches Geschick und nannte einige Punkte und Verdienste, die Weber erreicht hatte, wie etwa das Chancengleichheitsprogramm oder ihre Stellungnahmen zum BayHIG. Er würdigte die Verdienste von Weber u.a. mit den Worten:
„[…] Frau Dr. Weber, Sie sind die First Lady der Gleichstellung
Sie kämpfen seit Jahrzehnten für Frauenförderung mit Ausdauer, strategischem Geschick und viel Herzblut!
[…] Mit Ihrer Amtszeit von 16 Jahren als Sprecherin der LaKoF stehen Sie in einer Reihe mit der Bundeskanzlerin.“
Der neuen Sprecherin, Prof. Dr. Brigitte Burrichter, wünschte er viel Erfolg.
Reger Austausch am Alumnaetreffen auf Einladung der LaKoF Bayern/HAW am 11. November 2022
Die Programme der LaKoF Bayern/HAW unterstützen und begleiten Frauen bei der Qualifizierung für eine akademische Laufbahn und bei der Erreichung ihres Berufsziels: HAW-Professorin.
Neben der Förderung steht in den Programmen der LaKoF das Knüpfen eines Netzwerkes und die Möglichkeit zu interdisziplinärem Austausch im Fokus.
Dreimal jährlich kommen die Promotionsstipendiatinnen der LaKoF Bayern/HAW zu Netzwerktreffen an der OTH Regensburg zusammen und finden Gelegenheit für Austausch, gegenseitige Motivation und Input. Nun bereits zum dritten Mal wurde eines dieser Netzwerktreffen verbunden mit dem Alumnaetreffen – das am 12. November mit knapp 30 Teilnehmerinnen in Regensburg stattfand. Neben aktuellen Stipendiatinnen waren auch ehemalige Stipendiatinnen und Frauen anwesend, die in der Vergangenheit am Seminar „Berufsziel HAW-Professorin“ teilgenommen haben.
Vormittags hatten zwei aktuelle Stipendiatinnen die Möglichkeit in simulierten Probelehrveranstaltungen im Berufungsverfahren Feedback von den anderen Teilnehmerinnen zu erhalten. Eine lange Mittagspause ermöglichte den Teilnehmerinnen Austausch und besseres Kennenlernen untereinander. Am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen an vier Thementischen in den Austausch miteinander und vor allem mit Expert*innen gehen, die zu verschiedenen Gruppen Input gaben und für Fragen zur Verfügung standen – „Promotion & Verteidigung“, „Vereinbarkeit Beruf und Familie“, „Die ersten 100 Tage als Prof“ und „Berufungsverfahren“ waren die spannenden Inhalte.
"Eine rundum gelungene Veranstaltung“, resümiert Prof. Dr. Ulrike Plach, die selbst Alumnae der LaKoF-Programme ist und in ihrer Zeit als Stipendiatin die Netzwerktreffen ins Leben rief – seit 2020 ist sie selbst an der OTH Regensburg berufen und moderiert seit diesem Jahr die Netzwerktreffen.
Am Abend fand das Alumnaetreffen einen gemeinsamen Abschluss mit den Teilnehmerinnen des Seminars „Berufsziel HAW-Professorin“, welches zeitgleich an der OTH Regensburg stattfand. Die Hochschulfrauenbeauftragte der OTH Regensburg Prof. Dr.-Ing. Birgit Scheuerer führte durch das Gebäude der Fakultät Architektur, das besonders einem offenen und interdisziplinären Lernen und Lehren gewidmet ist. Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen war nochmal Gelegenheit für individuellen Austausch.
Autorinnen: J. Ertl, S. Eichenseher
Neue Broschüre "Werden Sie Professorin"
2022_Broschüre_WerdenSieProfessorin.pdf
— 15.1 MB
Stipendiatinnentreffen 2022 in Würzburg
Die Programmpunkte
Kick-Off des Events war die Begrüßung durch Prof. Dr. Brigitte Burrichter. Beim anschließendem Speed-Networking haben die Stipendiatinnen in kürzester Zeit berufliche sowie private Verbindungen zueinander geknüpft.
Ein weiterer Programmpunkt war das Panel zum Thema „Karriere in der Wissenschaft: Ehemalige und aktuelle Stipendiatinnen im Dialog“ mit Prof. Dr. rer. nat. Petra Platte (Leitung Duale Hochschulen iba dual Köln), Prof. Dr. Yvonne Jockel, Leiterin Paradontale Medizin, und Dr. Birgit Sperlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Sportwissenschaft, JMU. Aus der angeregten Diskussion haben die Teilnehmerinnen einige key learnings mitgenommen:
"An dem Tag war für mich das Wichtigste, dass ich so viele Insider-Infos erhalten habe und alle meine Fragen beantwortet wurden. Die Panel-Diskussion hat mir vor allem gezeigt, dass sich die Hürden und Herausforderungen oft gleich gestalten und, dass man sich nicht abschrecken lassen darf." - Jacqueline Degen
"The panel discussion offered a sense of perspective. To hear from scholars who have succeeded in building a career in academia offered a sense that it was in fact possible, but much more vitally a candid perspective on how that transition from precarious early career research to scholar and parent can come about." - Hannah Nelson-Teutsch
Nach einer Mittagspause ging es tiefer in die einzelnen Forschungsgebiete der Stipendiatinnen. 16 Wissenschaftlerinnen haben mithilfe eines Posters ihre Forschung präsentiert und ihre Themen sichtbar für andere gemacht. Darunter ein neuer Therapieansatz zur Behandlung invasiver Pilzinfektionen oder die Fragestellung, wie sich Straßenlichter auf die Orientierung von Motten auswirken. Es hat sich gezeigt – diese Frauen gestalten die Zukunft!
Insbesondere die auf dem Foto mit Brigitte Burrichter zu sehenden Posterpreisgewinnerinnen Jacqueline Degen, Sanjana Mathew, Ziyi Chen und Daniela Langenhorst (v.r.) haben die Teilnehmerinnen bei der abschließenden Abstimmung von ihrer Forschung überzeugen können.
Der Ausklang des gelungenen Tages fand bei einer geführten Weinprobe und anschließendem gemeinsamen Essen im Würzburger Bürgerspital statt.
Abschließende Worte
Hannah Nelson-Teutsch, Lehrbeauftragte und Doktorandin an dem Department of American Studies der JMU, sagt zusammenfassend:
"I have studied and worked within universities in the United States, Canda, and Germany for nearly a decade, and I have never been part of a meeting that felt more welcoming, familiar, and urgently necessary than the BGF scholarship holders meeting. [...] It was a great relief – and a source of solidarity – to meet so many women from across the disciplines with whom I could identify, compare notes, share resources, and build support structures."
Virtueller Informationsabend "Werde Professorin" an der Hochschule Neu-Ulm
Professorin werden – aber wie?
Eine Online-Informationsveranstaltung der Hochschule Neu-Ulm (HNU) bot interessierten Frauen vergangenen Mittwoch die Möglichkeit, sich über den Karriereweg Professur zu informieren und im direkten Austausch mit HNU-Professorinnen mehr über die formalen Voraussetzungen, den Ablauf von Berufungsverfahren und den Arbeitsalltag zu erfahren.
Knapp 100 Frauen nahmen an der virtuellen Informationsveranstaltung „Werde Professorin!“ teil, zu der die HNU in Kooperation mit der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen (LaKoF Bayern) eingeladen hatte. Frauen mit ganz unterschiedlichen Werdegängen und aus ebenso verschiedenen Fachrichtungen fanden den virtuellen Weg an die HNU, um sich über das Berufsbild der HAW-Professorin und die Zugangsvoraussetzungen zu dieser Tätigkeit zu informieren.
Begrüßt wurden sie von der HNU-Frauenbeauftragten Professorin Dr. Claudia Kocian-Dirr und ihrer Mitarbeiterin Dr. Felicitas Meifert-Menhard, die das Programm Frauen.Machen.Wissenschaft für Nachwuchswissenschaftlerinnen an der Hochschule leitet. Neben ausführlichen Informationen und Input zu den wichtigsten Themen rund um das Thema „HAW-Professorin werden“ bot die Veranstaltung den Teilnehmerinnen die besondere Gelegenheit, sich in Breakout-Sessions mit Professorinnen der HNU auszutauschen und ihnen die Fragen zu stellen, die ihnen ganz persönlich unter den Nägeln brannten. Die Professorinnen Prof. Andrea Kimpflinger, Prof. Dr. Julia Künkele, Prof. Dr. Judith Mantz und Prof. Dr. Erica Weilemann standen zusammen mit Prof. Dr. Kocian-Dirr den interessierten Frauen Rede und Antwort und gaben ihnen viele wertvolle Insider-Tipps mit auf den Weg.
Den Erfolg der Veranstaltung bewies nicht nur das begeisterte persönliche Feedback der Teilnehmerinnen, sondern auch die Bewertung mit der Note 1,2 in einer Blitzumfrage am Ende der Runde. Und für manche Teilnehmerin war „Werde Professorin!“ an der HNU gar der Impuls, die Karriere als HAW-Professorin nun tatsächlich anzugehen: „Herzlichen Dank für die tolle Veranstaltung gestern Abend. Dank Ihrer Motivation habe ich meine Bewerbung […] gestern abgesendet.“ Das Team der Frauenbeauftragten wünscht viel Erfolg!
Ansprechpartnerinnen
Prof. Dr. Claudia Kocian-Dirr
Dr. Felicitas Meifert-Menhard
Seminar „PROFESSORIN|WERDEN|KÖNNEN“
Berufungssituationen gestalten sich sehr unterschiedlich, doch es kommt immer auf die Punktlandung im Kontext Hochschule an. Die Teilnehmerinnen arbeiten an ihren persönlichen Potenzialen, die neben der Expertise im Moment der Berufung zählen.
- Berufungssituationen in der Hochschullandschaft
- Potenzialanalyse
- Persönlichkeitsmarketing
- Ambivalenztraining
- Work-Life-Domain
- Sparring-Angebot
- Lebensmittelpunkt in Bayern
- Studienabschluss an einer bayerischen Universität/HAW
- Promotion an einer bayerischen Universität, kooperative Promotion an einer bayerischen HAW oder Verbundpromotion
Stipendiatinnentreffen 2023 in Passau
Beim Treffen in Passau waren insgesamt 29 Stipendiatinnen aus folgenden bayerischen Universitäten vertreten: Ludwig-Maximilian-Universität München, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Universität Augsburg, Universität Regensburg, Universität Bayreuth, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Universität Passau.
„Für die Wissenschaft gilt, was allgemein in der Arbeitswelt gilt: Frauen sind insbesondere in den höheren Ebenen und in Führungspositionen unterrepräsentiert“, so Prof. Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin für Internationales und Diversity der Universität Passau bei ihrer Begrüßung. „Der Anteil der Professorinnen (W3) ist beispielsweise zwischen 2009 und 2021 nur um neun Prozentpunkte auf 22 Prozent gestiegen. Im Verhältnis zu dem Potenzial, das Frauen in die Wissenschaft einbringen, erscheint das natürlich zu wenig. Deshalb steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen an bayerischen Universitäten und auch an der Universität Passau, hochqualifizierte Frauen zu gewinnen, zu fördern und vor allem in der Wissenschaft zu halten. Fördermaßnahmen zur Chancengleichheit unterstützen dabei nicht nur die Frauen selbst, sondern sind auch ein Qualitätssigel für die bayerischen Universitäten.“ In diesem Sinne war das Vernetzungstreffen an der Universität Passau sehr gut dafür geeignet, Frauen zu Spitzenforschung zu ermutigen und das Netzwerk von Wissenschaftlerinnen zu stärken.
Die Gastgeberin des diesjährigen Vernetzungstreffen, Prof. Dr. Andrea Sieber, Frauenbeauftragte der Universität Passau, hatte zu dem Treffen auch Prof. Dr. Brigitte Burrichter, Sprecherin der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen, sowie Dr. Alexandra Puell, Ministerialrätin im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, eingeladen.
„Im Jahr 1903 wurde Frauen in Bayern erstmals der Besuch einer Universität ermöglicht“, so Puell. „120 Jahre später haben wir mit dem Kaskadenmodell einen weiteren Meilenstein im Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz verankert und die Weichen dafür gestellt, dass eine Gleichstellung von Frauen, langfristig auch in wissenschaftlichen Spitzenpositionen, vorangetrieben wird.“
Interviews mit ehemaligen Stipendiatinnen (mit Prof. Dr. Eva Anderl von der Hochschule München und Habilitationsstipendiatin Dr. Mirjam Leuzinger von der Universität Passau), eine Poster-Ausstellung, bei der die Teilnehmerinnen ihre Forschung vorstellten, und ein Stadtrundgang unter dem Titel „Frauen prägen nachhaltig die Geschichte der Stadt Passau“ rundeten das Programm der Veranstaltung ab, die von der Stabsstelle Diversity und Gleichstellung der Uni Passau organisiert wurde.
Das Gruppenbild zeigt die Teilnehmenden am Treffen
Pressemitteilung zur 72. LaKoF Sitzung
Am 7. Juli 2023 fand die 72. Landeskonferenz der LaKoF Bayern im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in München statt.
Die Konferenz bot eine Plattform für einen konstruktiven Austausch über aktuelle Themen sowie die Herausforderungen bei der Umsetzung des BayHIG und der Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft. Der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume begrüßte die Gäste. Auch mit weiteren Vertreter:innen des Ministeriums fand ein wertvoller Austausch statt. Dr. Ariane Schneck bot in ihrem Impulsvortrag „Adaptive Präferenzen und Gleichstellungspraxis“ neue Denkanstöße.
Anlässlich der anstehenden Landtagswahlen in Bayern verabschiedeten die Beauftragten für Gleichstellung gemeinsam fünf Wahlprüfsteine für eine geschlechtergerechte Hochschulpolitik.
Auf der Agenda der diesjährigen Sitzung stand außerdem die Wahl der Sprecherinnen der Hochschulen sowie der Universitäten.
Die LaKoF Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen wählten Frau Dr. Eva Sandmann (TU München; rechts im Bild) als Sprecherin und Frau AkadDir’in Pamela Koch (Universität der Bundeswehr; links im Bild) erneut als stellvertretende Sprecherin.
Die Frauenbeauftragten der LaKoF Bayern/HAW entschieden sich einstimmig erneut dafür, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Elke Wolf (Hochschule München; rechts im Bild) als Sprecherin und Prof. Dr. Alexandra Coenenberg (Technische Hochschule Augsburg; links im Bild) als stellvertretende Sprecherin fortzusetzen.
Alle vier Sprecherinnen nahmen die Wahl an.
Wahlprüfsteine der LaKoF zur Legislaturperiode 2023 - 2028
Chancengerechtigkeit und Teilhabe von Frauen in der Wissenschaft stärken
Forderung 1: Beauftragte für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst als Teil der Hochschul- bzw. Universitätsleitung
Die Autonomie der Hochschulen führte zu einer Konzentration der Entscheidungsgewalt in der Hochschulleitung. Die LaKoF fordert daher erneut die gesetzlich verankerte verpflichtende Mitgliedschaft der Frauenbeauftragten mit Stimmrecht in der Hochschul- bzw. Universitätsleitung.
Antworten der Parteien:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN | Wir GRÜNE fordern bereits seit Langem ein Stimmrecht der Frauenbeauftragten in den Hochschulleitungen. Im Entwurf für ein Hochschulfreiheitsgesetz unserer grünen Landtagsfraktion von 2021 haben wir für die Frauenbeauftragten einen Sitz mit Stimmrecht sowohl in der Hochschulleitung als auch im Hochschulrat vorgesehen. |
CSU | Der Gesetzgeber hat sich nach intensiven Diskussionen zum Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) bewusst dagegen entschieden, eine gesetzliche Pflichtverankerung in der Hochschulleitung aufzunehmen. Die Möglichkeit ist als „Kann-Regelung“ in das BayHIG aufgenommen worden. Das herausgestellte Ziel der Hochschulreform war es, Freiheit, Flexibilität und Schlagkräftigkeit der Hochschulen zu vermehren. Den Hochschulleitungen steht es frei, die Verankerung hochschulindividuell zu regeln. |
FDP | Wir setzen uns dafür ein, dass die/der Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule als ordentliches Mitglied der Hochschulleitung angehört und ihr/ihm die gleichen Rechte und Pflichten wie den ordentlichen Mitgliedern dieses Gremiums eingeräumt bzw. auferlegt werden. |
Freie Wähler | Als FREIE WÄHLER befürworten wir die Förderung der Gleichstellung von Frauen in der Hochschul- bzw. Universitätsleitung, um sicherzustellen, dass ihre Interessen und Perspektiven angemessen berücksichtigt werden. Die sichtbare Rolle einer Frauenbeauftragten in der Hochschulleitung kann insbesondere als Vorbild für andere Frauen dienen und sie ermutigen, sich für Führungspositionen in der Wissenschaft einzusetzen. Unser Ziel ist es, die Mitgliedschaft der Frauenbeauftragten in der Hochschulleitung in einen breiteren Rahmen der hochschulpolitischen Gleichstellungspolitik und Frauenförderung einzubetten, um sicherzustellen, dass Geschlechtergerechtigkeit als grundlegendes Prinzip in allen Ebenen der Hochschule verankert ist. Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) ist nicht weniger als der Nukleus unserer FREIE WÄHLER-Hochschulpolitik: Es sorgt für mehr Agilität bei gleichzeitiger Sicherung bewährter verfassungskonformer Strukturen, fördert Exzellenz, treibt die Gleichstellung auf allen Ebenen voran und stärkt die Studierendenbeteiligung. Das macht das BayHIG zum modernsten Hochschulgesetz in Deutschland. Außerdem haben wir uns dafür eingesetzt, dass sich die Hochschulleitungen zu mindestens 40 Prozent aus Frauen zusammensetzen. |
SPD | Zustimmung. Wir als BayernSPD setzen uns für eine gesetzlich verankerte Mitgliedschaft der Frauenbeauftragten in der Hochschulleitung ein. Die Stärkung der Frauenbeauftragten muss auch in ihrer Verantwortung innerhalb der Hochschulleitung manifestiert werden. Obwohl Frauen mittlerweile die Hälfte der Studierenden an den bayerischen Hochschulen ausmachen, sind sie in Forschung und Lehre noch immer deutlich unterrepräsentiert. Bayern liegt bei der Gleichstellung an Hochschulen immer noch weit abgeschlagen im unteren Mittelfeld. Im Wintersemester 2022/2023 lag der Frauenanteil an den Hochschulen in Bayern bei 49,4 Prozent, noch immer sind nur 24 Prozent der Professuren weiblich besetzt. |
Forderung 2: Mittel zur Finanzierung von Vertretungen für Zeiten von Beschäftigungsverboten und Mutterschutz
Um zu vermeiden, dass Frauen bei Stellenbesetzungen Nachteile entstehen oder wegen falsch verstandener Loyalität den Kinderwunsch dem Interesse der Einrichtung unterordnen (widerspricht Art. 3 GG), fordern wir ausreichend Mittel für eine regelmäßige Vertretungsfinanzierung bei Mutterschutz/Beschäftigungsverboten.
Antworten der Parteien:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN | Diese Forderung der LaKoF unterstützen wir GRÜNE nachdrücklich. Gerade im akademischen Betrieb wollen wir das Thema Familienfreundlichkeit noch deutlich ausbauen. Dazu gehört auch die Ausfinanzierung von Stellenvertretungen in den genannten Fällen. |
CSU | Um Vertretungen in Fällen von Mutterschutz, Eltern- oder Familienzeit zu finanzieren, sind den Hochschulen durch die Rahmenvereinbarungen und Hochschulverträge ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt worden. Die Notwendigkeit spezifische gesetzliche Regelungen zu erlassen, halten wir für nicht förderlich. Die Entscheidung, ob eine Stelle nur vertreten oder doch neu besetzt werden muss, sollte im Einzelfall getroffen werden, auch in Abhängigkeit der Auszeit der Mitarbeiterin bzw. des Mitarbeiters. Die Erfahrung zeigt, dass die Hochschulleitungen in der Regel am besten in der Lage sind, entsprechende Entscheidungen zu treffen. |
FDP | Wir plädieren für ausreichend Mittel im Hinblick auf eine Vertretungsfinanzierung bei Mutterschutz/Beschäftigungsverbot. Um der Lebenswirklichkeit der Gesellschaft und den veränderten Arbeitszeitprämissen gerecht zu werden, bedarf es zudem zeitgemäßer Formen von Karriereoptionen und wirksamen Unterstützungsangeboten. |
Freie Wähler |
Die Bereitstellung einer Vertretungsfinanzierung reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen ihre Karriere unterbrechen müssen, um Familienverpflichtungen wahrzunehmen. Dies trägt dazu bei, den Fortschritt von Frauen in der Wissenschaft und in Führungspositionen zu unterstützen und fördert die Chancengleichheit in der akademischen Welt. Aus unserer Sicht ist die Vertretungsfinanzierung jedoch nur eine von mehreren Maßnahmen, die zur Förderung der Gleichstellung und Chancengleichheit in Hochschulen ergriffen werden könnte. Eine umfassende Gleichstellungspolitik sollte auch andere Aspekte wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuungsangebote oder die Förderung von Frauen in Führungspositionen umfassen. Nur durch ein vielfältiges Bündel von Maßnahmen kann eine nachhaltige Veränderung hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft erreicht werden. |
SPD | Zustimmung. Die ungeklärte Situation, dass schwangerschaftsbedingte Ausfälle zu Problemen im Arbeits- und Forschungsumfeld führen, muss gelöst werden. Hochschulen brauchen Unterstützung, um Fehlzeiten, die durch Mutterschutz und Beschäftigungsverbote entstehen, finanziell auszugleichen. Die derzeitige Situation führt dazu, dass Kolleg:innen eine zusätzliche Last tragen müssen und Schwangerschaft als Nachteil bei der Besetzung von Stellen gesehen werden kann. |
Forderung 3: Umsetzung des gesetzlichen Gleichstellungsauftrags im wissenschaftsstützenden Bereich
Für die Umsetzung des gesetzl. Gleichstellungsauftrags im wissenschaftsstützenden Bereich an Universitäten/Hochschulen fordern wir die Novellierung des BayGlG, die u.a. enthält: Freistellung sowie sachliche/personelle Mindestausstattung der Gleichstellungsbeauftragten; Genderschulungen für alle Führungskräfte.
Antworten der Parteien:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN | Unsere grüne Landtagsfraktion hat schon im Jahr 2015 das Chancengleichheitsgesetz in den Landtag eingebracht, der Gesetzentwurf wurde aber abgelehnt. In dieser Wahlperiode konnten wir eine Anhörung zur Novellierung des BayGlG durchsetzen. Das Ergebnis: die Staatsregierung verschleppt den Gesetzgebungsprozess. Auch die grüne Initiative zur Beschleunigung des Gesetzgebungsprozesses wurde von den Regierungsfraktionen abgelehnt. Wir wollen: Geltung des BayGlG auch für öffentliche Unternehmen; geteilte Führung & Teilzeitarbeit; Fortbildung für Führungspersonal & Personalverantwortliche; Sanktionen bei fehlenden Gleichstellungsbeauftragten (GB); Verlängerung der Amtsdauer von GB; Vollzeit-GB; Fortbildung für GB; Personalakteneinsicht & Teilnahme an Entscheidungen; Klagerecht für GB; verpflichtende Gleichstellungskonzepte samt regelmäßiger Überprüfung; differenzierte Dienstbeurteilung. Nach der Wahl werden wir das Thema erneut angehen. |
CSU | Gleichstellung kann nur im Miteinander gelingen. Das BayGIG hat dazu beigetragen, dass der Frauenanteil seit Inkrafttreten des Gesetzes in der öffentlichen Verwaltung des Freistaats Bayern sowie den bayerischen Kommunen deutlich gestiegen ist: Ein positives Zeichen für die Gleichstellung und Chancengerechtigkeit. Besonders erfreulich ist aber auch, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen ebenfalls angestiegen ist. Diese positive Entwicklung ist in den letzten fünf Jahren in allen Verwaltungsbereichen zu beobachten. Dieser Weg muss konsequent weiterverfolgt werden. Gleichwohl hat eine Expertenanhörung im Ausschuss für Fragen des Öffentlichen Dienstes im Bayerischen Landtag aufgezeigt, dass ein partieller Anpassungsbedarf besteht. Die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag hat einen Antrag gestellt, das Bayerische Gleichstellungsgesetz dahingehend zu überarbeiten. |
FDP | Um die Anstrengungen zur Realisierung der Chancengleichheit in Forschung, Lehre und Verwaltung zu intensivieren, müssen die Arbeitsbedingungen für die/den Gleichstellungsbeauftragte/n verbessert werden. Dazu zählt eine angemessene Freistellung sowie eine sachliche/personelle Mindestausstattung der Gleichstellungsbeauftragten. Genderschulungen für alle Führungskräfte helfen den Gleichstellungsauftrag besser nachkommen zu können. |
Freie Wähler | Seit Inkrafttreten des BayGlG am 24. Mai 1996 konnte die Gleichstellung und Chancengerechtigkeit in der Verwaltung des Freistaates und in den bayerischen Kommunen maßgeblich vorangebracht werden. Der Freistaat befindet sich auf einem guten Weg, der – auch mit Blick auf die Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes in Bayern – in Zukunft konsequent weiterverfolgt werden muss. Gleichwohl haben wir uns als FREIE WÄHLER dafür eingesetzt, dass das BayGlG umfassend und gründlich auf notwendige Anpassungen an aktuelle Gegebenheiten überprüft und – wo erforderlich – sobald als möglich modifiziert wird. Im Zuge dessen gilt es, vor allem auch die inhaltliche Ausgestaltung von Gleichstellungskonzepten sowie die Stellung und Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten sowie Sanktionsmöglichkeiten im BayGlG in den Blick zu nehmen. Damit das Gesetz seine Wirkung entfaltet, sind eine partizipative Kommunikation und Mitwirkung sowie ein entsprechendes Problembewusstsein für die Novellierung notwendig. Dazu müssen insbesondere auch die Kommunen systematisch und aktiv in den Novellierungsprozess eingebunden werden. |
SPD | Zustimmung. Die SPD-Landtagsfraktion hat in den letzten Jahren bereits zwei Gesetzentwürfe für das Bayerische Gleichstellungsgesetz eingereicht. Das Bayerische Gleichstellungsgesetz von 1996 ist in vielen Belangen defizitär und muss dringend erneuert werden. Als Gestalter der Lebensverhältnisse, aber auch als Arbeitgeber muss sich der Freistaat Bayern am Leitbild seiner eigenen Verfassung orientieren und sich daran messen lassen. Fast 27 Jahre nach Inkrafttreten des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes ist es in Bayern jedoch immer noch nicht gelungen, den öffentlichen Dienst zu einem deutlichen Vorreiter in Sachen Gleichstellung zu machen. Die SPD setzt sich für verbesserte personelle und sachliche Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten und ein verbessertes Klagerecht ein. Ebenfalls setzen wir uns dafür ein, dass bei allen Entscheidungen die Folgen auch für Frauen mitgedacht werden. Entsprechende Fortbildungen für alle Verantwortlichen gehören zu einer Gesamtstrategie für die Gleichstellung von Frauen. |
Integration der Geschlechterperspektive in der Forschung
Forderung 4: Diskriminierung durch Künstliche Intelligenz
Um bei der Erforschung von KI u.ä. (u.a. im Rahmen der High Tech Agenda) sicherzustellen, dass deren Effekte auf alle Geschlechter, deren Gleichstellung sowie diversitätsbezogene Aspekte berücksichtigt werden, fordern wir die Einrichtung von Forschungsverbünden und Professuren an der Schnittstelle zwischen KI und Gender & Diversity.
Antworten der Parteien:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN |
Die Variable Geschlecht stellt in vielen wissenschaftlichen Bereichen immer noch ein großes Forschungsdesiderat dar. Gerade der Einsatz von KI und neuronalen Netzwerken muss hier genau betrachtet werden, da gesellschaftliche Vorurteile und Diskriminierungsformen hier auch in die Lernprozesse einfließen können. Im Gegensatz zu anderen Parteien stehen wir für die Wissenschaftsfreiheit ein und wollen Forscher*innen in dem Bereich weiter unterstützen. |
CSU |
Die Fragen 4 und 5 werden gemeinsam beantwortet. |
FDP |
Hochschulen als Orte der geistigen Freiheit sollten es als selbstverständlich erachten, als elementare Bildungsinstitution des Landes mit gutem Beispiel voranzugehen und hierdurch eine Vorbildfunktion bei der Gleichstellung einzunehmen. Dazu zählt auch, sicherzustellen, dass die Effekte bei der Erforschung von KI auf alle Geschlechter, deren Gleichstellung sowie diversitätsbezogene Aspekte berücksichtigt werden. Bei der Einrichtung von Forschungsverbünden und Professuren sind diese Aspekte zu berücksichtigen. |
Freie Wähler |
Durch die Einrichtung von Forschungsverbünden und Professuren, die speziell auf die Verbindung von KI und Gender Diversity ausgerichtet sind, kann die Sensibilisierung für die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von KI-Forschung gestärkt werden. Dadurch könnten gezielte Lösungen entwickelt werden, um mögliche Ungleichheiten zu minimieren und inklusive Technologien zu fördern. Es könnte zudem sichergestellt werden, dass die Technologie tatsächlich den Bedürfnissen und Anforderungen aller Nutzerinnen und Nutzer gerecht wird. |
SPD |
Zustimmung. Mangelnde Vielfalt bei Daten, Programmierteams oder Ansätzen führt zu verzerrten KI-Werkzeugen, die diskriminierende Ergebnisse erzeugen. Wenn Daten für KI-Anwendungen unsachgemäß ausgewählt oder nicht angemessen bereinigt werden, können bereits vorhandene geschlechtsbezogene Vorurteile verstärkt werden. |
Forderung 5: Geschlechterreflexive Forschung fördern
Durch die Integration von Geschlechteraspekten in Forschungsfragen und -design stellen Drittmittelgeber sicher, dass die Ergebnisse allen Geschlechtern zugutekommen. Wir fordern, dass alle bayerischen Forschungsförderprogramme diese Qualitätskriterien bei der Vergabe von Landesmitteln berücksichtigen.
Antworten der Parteien:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN | Wir werden dafür sorgen, dass der Freistaat Bayern bei der Vergabe von Dritt- und Projektmitteln Geschlechter- und Gleichstellungsfragen in die Vergabekriterien integriert. Große öffentliche Fördergeber wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft tun das bereits seit Längerem. |
CSU | siehe Frage 4. |
FDP | Die bayerischen Forschungsförderprogramme sollten idealerweise auch diese Qualitätskriterien bei der Vergabe von Landesmitteln berücksichtigen. Oberster Primat ist und bleibt allerdings die Freiheit der Forschung. |
Freie Wähler | Grundsätzlich ist es sinnvoll und wichtig, dass Forschungsförderprogramme Qualitätskriterien berücksichtigen, die die Integration von Geschlechteraspekten in Forschungsfragen fördern, so dass die Forschungsergebnisse geschlechtergerecht sind und zur Chancengleichheit beitragen. Im Hinblick auf die Verhandlungen zum BayHIG haben wir uns stets für eine angemessene Förderung aller Statusgruppen stark gemacht. Zum einen wird durch die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten die Relevanz der Forschungsergebnisse verbessert sowie die gesamte Forschungsqualität gesteigert und zum anderen wird aufgezeigt, dass Forschungsergebnisse für die gesamte Gesellschaft relevant sind bzw. besser in die Praxis umgesetzt werden können. |
SPD | Zustimmung. Die Checkliste für Antragstellende zur Planung von Forschungsvorhaben der DFG zur Überprüfung der „Relevanz von Geschlecht und Vielfältigkeit in der Forschung“ ist ein vorbildliches Beispiel für die Integration von Geschlechterperspektiven in Forschung und Forschungsförderung. Verbindliche Überprüfungen von Forschungsvorhaben sind eine Möglichkeit, Genderaspekte auch in Forschungsbereichen mit einzubeziehen, wo es in dieser Beziehung bislang noch erheblichen Rückstand gibt. |
Promotionsstipendien 2024 - Bewerbungsphase gestartet
Die LaKoF Bayern/ HAW hat vorbehaltlich der Genehmigung entsprechender Haushaltsmittel vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Promotionsstipendienbewerbungsphase 2024 eingeläutet.
Die Richtlinien sowie die Antragsformulare stehen auf der LaKoF-Homepage zum Download zur Verfügung.
Bewerbungsschluss ist der 01. Februar 2024.
Rückfragen können an lakof-stipendien@oth-regensburg.de gerichtet werden.
Offener Brief zur Regierungserklärung der Bayerischen Landesregierung unter Markus Söder vom 5. Dezember 2023
In seinem „Regierungsprogramm der Zukunft“ kündigte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder an: „Für Bayern steht fest: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltungen sogar untersagen.“
Das geplante Verbot inklusiver Sprache widerspricht eindeutig den im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbürgten Rechten. Spätestens seit dem Personenstandsgesetz (PstG) § 22 Abs. 3 aus dem Jahr 2018 ist auch juristisch ausdrücklich entschieden, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Deswegen betonen wir einerseits das Recht gemäß Art. 2 Abs. I GG und anderseits die Pflicht nach Art. 3 Abs. III GG, uns in allen gesellschaftlichen Bereichen geschlechtergerecht auszudrücken. Denn nur so ist Sprache in der Lage, der geschlechtlichen Vielfalt Rechnung zu tragen. Hierfür gibt es verschiedene sprachliche Lösungen, die sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen bereits erfolgreich durchgesetzt haben und von vielen Menschen geschätzt werden.
Die deutsche Sprache war und ist lebendig. Sie ist ein Spiegelbild unserer sich verändernden demokratischen Gesellschaft, die inkludiert anstatt auszugrenzen. Ein Verbot ist ein Rückschritt und widerspricht unseren grundgesetzlich verankerten Prinzipien der Gleichbehandlung. Wir fordern Ministerpräsident Markus Söder auf, den Schulen, Hochschulen und Verwaltungen die Freiheit zu überlassen, wie sie in ihrer Sprache Gleichbehandlung ausdrücken wollen.
Um Unterstützung für die Forderung auszudrücken, kann der Offene Brief unterschrieben werden!
Bundesverdienstkreuz für Frau Dr. Margit Weber
Frau Dr. Margit Weber hat von Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume am 7. März 2024 im Gärtnerplatztheater in München das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement in der Chancengleichheit verliehen bekommen. Detaillierte Informationen zu dieser Ehrung der langjährigen Sprecherin der LaKoF Bayern - Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen sind auf folgender Seite der LMU zu finden: https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/grande-dame-der-gleichstellung-im-bayerischen-hochschulwesen.html
Wir gratulieren Frau Dr. Margit Weber im Namen der gesamten LaKoF Bayern!
Stellungnahme zum Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 19.03.2024 bzgl. der gendergerechten Sprache
Stellungnahme des Aktionsbündnisses Geschlechtergerechte Sprache zum Kabinettsbeschluss vom 19. März 2024 zur Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern (AGO):
Mit großer Besorgnis haben wir den Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 19.3.2024 zum sogenannten "Genderverbot" zur Kenntnis genommen.
In diesem wurde die Allgemeine Geschäftsordnung des Freistaates Bayern entsprechend geändert. Zum Verbot von gendersensibler Sprache an Schulen und in Behörden im Schriftverkehr äußerte sich Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) wie folgt: "Es gehe mit dem Verbot aber auch darum, die Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offenzuhalten. Eine ideologisch geprägte Sprache etwa beim Gendern habe dagegen eine exkludierende Wirkung."
Mit dem Verbot existiert kein Raum mehr für den so notwendigen Diskurs. Die bayerische Staatsregierung bringt hiermit ihre ideologisch geprägte wie auch sprachlich exkludierende und diskriminierende Haltung zum Ausdruck, die repressiv durchgesetzt werden soll. Der Grundsatz von leben und leben lassen ist Vergangenheit. Wir fordern die Staatsregierung auf, konstruktive Maßnahmen zur Förderung des wertschätzenden Diskurses über geschlechtergerechte Sprache zu ergreifen.
Wir weisen darauf hin, dass Hochschulen dennoch weiterhin in den grundgesetzlich geschützten Bereichen Forschung, Lehre und Transfer in der Sprachwahl frei sind. Sprachleitfäden haben nach wie vor ihre Gültigkeit und sind nicht rechtswidrig. Allerdings schränkt das "Genderverbot" die Hochschulen ein, wenn sie als staatliche Einrichtungen agieren, z.B. bei Prüfungsschreiben, Ordnungen oder beim Ausstellen von Urkunden etc.
Infolgedessen wird das sogenannte dritte Geschlecht, das durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt versucht wird, abzubilden, in der "Amtssprache" endgültig ausgegrenzt. Besonders erschreckend ist, dass künftige anderslautende Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung in Bayern keine Berücksichtigung finden sollen. Wir weisen außerdem darauf hin, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung eine geschlechtergerechte Schreibweise grundsätzlich befürwortet, sie aber noch nicht in sein Regelwerk aufgenommen hat, da geschlechtergerechte Schreibentwicklung aufgrund des gesellschaftlichen Wandels noch im Fluss sei und eben nicht per Regelwerk erzwungen werden soll.
Inwieweit das Verbot inklusiver Sprache einer verfassungsrechtlichen Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht standhalten wird, ist fraglich. Unserer Auffassung nach widerspricht das Verbot geschlechtergerechter Sprache eindeutig den im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbürgten Rechten. Spätestens seit dem Personenstandsgesetz (PstG) § 22 Abs. 3 aus dem Jahr 2018 haben wir rechtlich mehr als zwei Geschlechtseinträge. Sie müssen daher auch sprachlich Ausdruck finden. Letztlich lässt sich Sprachwandel nicht durch eine Verwaltungsvorschrift aufhalten.
Weitere Stellungnahmen zum Verbot geschlechtergerechter Sprache finden sich unter anderem auch hier:
https://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/aktuelles1/aktuellethemen/genderverbot/index.html
https://www.uni-augsburg.de/de/studium/studentisches-leben/studierendenvertretung/aktuelles/stellungnahme-gegen-jegliche-verbote-gendersensibler-sprache-an-universitaten-und-hochschulen/
https://stuve.lmu.de/aktuelles/2024/stellungnahme_genderverbot/index.html
https://verfassungsblog.de/verfassungswidrige-sprachverbote/
https://www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/genderverbot-im-freistaat-bayern
https://www.frauenbund-bayern.de/aktuelles/mit-ideen-punkten-statt-mit-verboten/
https://frauen-bayern.verdi.de/portal/frauen-bayern/++co++3e1f6224-e780-11ee-a281-9d95faf5e2cd
https://weact.campact.de/petitions/stoppt-das-genderverbot
Gemeinsame LaKoF-Sitzung 04.-05.07. in München
Was für aufregende Tage! Am 04. Und 05. Juli kamen die Mitglieder der LaKoF Bayern nach München zusammen, um sich auf der diesjährigen Sommersitzung wieder intensiv mit hochschulischen Gleichstellungsthemen auseinanderzusetzen und beraten zu können. Bereits am frühen Nachmittag des 04. Juli fand sich auf Einladung von Elke Wolf die LaKoF Bayern/HAW an der Hochschule München ein, um in zwei intensiven Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen zu diskutieren. Hieraus entstanden viele neue Ideen für die erfolgreiche Fortführung der LaKoF-Arbeit, auf Die Sie bereits jetzt gespannt sein können.
Am Freitag hatte die LaKoF Bayern erneut die Möglichkeit, die gemeinsame Sitzung von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Universitäten Bayerns in den Räumen des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst abzuhalten. Nach Grußworten durch den Abteilungsleiter für Zentrale Angelegenheiten, IT und Digitalisierung Michael Greiner und einem konstruktiven Austausch mit der Ministerialrätin Dr. Alexandra Puell gab Prof. Dr. Ilse Lenz in ihrem Vortrag wertvolle Impulse zu "Geschlechterkonflikte und ihre Bedeutung für die Gleichstellungspolitik". Darin bewegte sie sich anhand einiger vergangener und aktueller Konfliktlinien in der Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit, um die zugrundeliegenden Fragen und unterschiedlichen Herangehensweisen deutlich zu machen. Für die Frauenbeauftragten der Hochschulen als Akteur*innen der Gleichstellungspraxis sind diese Beispiele und Einblicke hilfreich für die konkrete Arbeit vor Ort.
Sodann erfolgte die gemeinsame LaKoF-Sitzung, um über Synergien und gemeinsame Themen zu diskutieren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden die Gespräche in getrennten Sitzungen fortgeführt. Dabei entstanden einige Projektideen, die die Hochschulfrauenbeauftragen gemeinsam mit der LaKoF Bayern/HAW nun umsetzen können.
Promotionsstipendien 2025 - Bewerbungsphase startet zum 30. Oktober 2024
Die LaKoF Bayern/ HAW hat vorbehaltlich der Genehmigung entsprechender Haushaltsmittel vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
die Promotionsstipendienbewerbungsphase 2025 eingeläutet.
Die Richtlinien sowie die Antragsformulare stehen auf der LaKoF-Homepage zum Download zur Verfügung.
Bewerbungsschluss ist der 01. Februar 2025.
Rückfragen können an lakof-stipendien@oth-regensburg.de gerichtet werden.
Großes LaKoF-Stipendiatinnen und -Alumnaetreffen an der OTH Regensburg
„Es war so schön am Samstag!“ resümierten die Veranstalterinnen Prof.in. Dr.in Ulrike Plach und Veronika Rösch am Montagmorgen nach einem mehr als gelungenen Netzwerktreffen der LaKoF-Promotionsstipendiatinnen und Alumnae am 16. November 2024. Denn das war es: ein reichlich gefülltes, ausgelassenes großes Treffen von knapp 35 Frauen an der OTH Regensburg, die sich gemeinsam auf den Weg hin zu einer wissenschaftlichen Karriere an einer bayerischen HAW gemacht haben oder diesen Meilenstein bereits erreichen konnten. Im Vordergrund standen dabei der Erfahrungsaustausch und die weitere Vernetzung unter den (ehemaligen) Stipendiatinnen und den Absolventinnen des Seminars „Berufsziel HAW-Professorin“. Der Kreis wurde durch das ehemalige LaKoF-Koordinationsteam, Dr.in Petra Scheer und Sabine Hoffmann, sowie durch die frühere Organisatorin der Netzwerktreffen, Prof.in Dr.in Birgit Rösel, bereichert.
Nach inspirierenden wie motivierenden Grußworten von Vizepräsidentin der OTH Regensburg Prof.in. Dr.in Carina Braun und der LaKoF-Sprecherin Prof.in Dr.in Elke Wolf wurden die Anwesenden in Carina Brauns Vortrag eingehend darin beraten, wie und warum Frauen Professorin an einer HAW werden. Hier wurden den Zuhörerinnen wertvolle Informationen zum Ablauf des Bewerbungs- und Berufungsprozesses an die Hand gegeben. Besonders überraschten dabei die Ergebnisse einer OTH-Studie zu unterschiedlichen Karrierewegen von HAW-Professorinnen: während nur 6,5 Prozent den klassischen Weg der Universitätskarriere gingen, ist bei über 48 Prozent der Karriereweg stark an der Praxiserfahrung ausgerichtet, d.h. die Berufswahl der Professur erfolgt oft zufällig oder später im Berufsleben. Hier wurde der notwendige Praxisbezug einer HAW-Professur nochmal besonders deutlich.
Im Anschluss berichtete Elke Wolf vom Mehrwert der Frauen in und für die Wissenschaft. Obwohl der Anteil von Frauen an Professuren innerhalb der letzten 40 Jahre signifikant stieg, liegt er noch immer bei gerade mal knapp 25 Prozent. Elke Wolf appellierte, dass Frauen dringend in der Wissenschaft gebraucht würden, da sie den „Prozess der Wissensherstellung“ verbesserten. Sie folgte in ihrem Vortrag der Hypothese, Wissenschaft könne ohne Frauen ihrem Objektivitätsanspruch nicht gerecht werden. Daneben wären ohne Frauen viele Fragen in der Wissenschaft nie gestellt oder beantwortet worden. Auch begrenzten Frauen die Dysfunktion der Wissenschaft und verringerten dort Geschlechterstereotype. Ihr Fazit: „Frauen in der Wissenschaft sollten diese Argumente verinnerlichen und stolz ihren Beitrag zur Wissenschaft beitragen. Sie liefern einen besonderen Mehrwert für die Gesellschaft!“
Nach einem stärkendem Essen und vielen heiteren Gesprächen im Unikat an der Universität Regensburg begaben sich die Teilnehmerinnen nach der langen Mittagspause im Sinne der vier-Corner-Methode in angeleitete Gesprächsgruppen zum Thema rund um Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dem Themenspektrum Promotion und deren Verteidigung, dem Thema Berufungsvortrag und den Erfahrungen aus den ersten einhundert Tagen als Professorin. Hier berichteten die Expertinnen und beantworteten brennende Fragen, um ihr Insiderwissen an den Nachwuchs weitergeben zu können.
Zum Abschluss gab es zahllose positive und bestärkende Worte, die abermals unterstrichen, wie gewinnbringend und hilfreich die Netzwerktreffen der LaKoF sind. Das Koordinationsteam freut sich bereits jetzt auf die Treffen und hofft, dass die Alumnae auch weiterhin dem LaKoF-Netzwerk verbunden bleiben.