LaKoF Bayern fordert Bekenntnis zur Quote

Frauenbeauftragte der Universitäten sprechen mit Staatsminister Heubisch über die Berufungsautonomie der Hochschulen und fordern eine Stellungnahme des Ministeriums zur Quote.

Die LaKoF Bayern diskutierten am letzten Freitag im bayerischen Wissenschaftsministerium mit Minister Heubisch die Gefahren der im Sommer dieses Jahres eingeführten Berufungsautonomie der Hochschulen für die Gleichstellung und die Notwendigkeit der Einführung einer Quote, um die Frauenanteile an den Professuren endlich sichtbar zu erhöhen.

Einführung einer Quote

Bereits im Sommer hatten sich die Frauenbeauftragten der bayerischen Universitäten einstimmig für die Einführung einer Quote in allen universitären Gremien und bei der Neubesetzung der Professuren ausgesprochen. Diese sei grundlegend für die Qualitätssicherung in Wissenschaft und Personalentwicklung. V.a. angesichts der Autonomie, die die Berufung ausschließlich in die Hände der Hochschulleitung legt, müsse eine Quote den oft fehlenden Willen zur Berufung hochqualifizierter Frauen ersetzen.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 

„Wir brauchen“, so Sprecherin der Frauenbeauftragten der Universitäten Dr. Margit Weber, „wieder die frühere Summe von mindestens vier Millionen Euro jährlich zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und endlich eine vorzugsweise nach dem sog. Kaskadenmodell gestaltete Quote für alle wissenschaftlichen Qualifizierungsstufen, aber vor allem bei der Berufung auf Professuren.“ Die Universitäten bewiesen seit Jahren, dass sie Frauen in den Top-Positionen nicht freiwillig adäquat berücksichtigen. Und Weber wehrt sich gegen den Vorwurf, Quote vertrüge sich nicht mit Qualität: „Dieser psychologischen Trick, um Frauen oder gleichstellungsbewusste Männer zu verunsichern, muss endlich als solcher entlarvt werden. Frauen“, so Weber weiter, „bieten in einer so Männer dominierten Welt wie der Universität mit ihrem unglaublichen Beharrungsvermögen in alten Strukturen eine enorme Leistung. Quote und Qualität gehören hier genuin zusammen.“

Wenn es die Politik ernst nimmt mit der Gleichstellung an Hochschulen, dann muss sie die Universitäten, gerade angesichts der Autonomie, darauf verpflichten und Quoten einführen. Daher fordert die Landeskonferenz nicht nur eine Mittelerhöhung, sondern auch eine eindeutige Stellungnahme des Wissenschaftsministers zur Quote.